„A ship in a harbour is safe, but that’s not what ships are made for.“ Mit diesem Lebensmotto startete Ulrich Demuth am 10.01.23 seinen Vortrag in unserem Powi-Unterricht. Der 55Jährige ist Ingenieur bei der Firma WIKA, aber das ist noch nicht alles. 2 Reisen, 3000 km bei denen er 20 000 Höhenmeter überwältigte, durch Mittel- und Südosteuropa und das nur mit dem Fahrrad!
Bei seiner ersten Reise startete er in Erbach, nur mit seinem Bike und einem Rucksack, mit dem allernötigstem, auf dem Rücken. „GO-LOS! Do it!“, ist die erste seiner 12 Regeln fürs Leben und diese war mit diesem Schritt erfolgreich umgesetzt worden. Der Plan war es, durch die Alpen zu fahren und dann durch Italien bis nach Sizilien. Doch schon bald merkte er, dass es ihm in den kühlen Alpen, weitaus besser gefiel, als die Vorstellung der Hitze Italiens. „Habe ein grobes Ziel“, lautet seine dritte Regel und „Ändere das Ziel“ seine vierte Regel. Genau das tat er auch. Seine neue Route ging in einem Bogen am Rand der Alpen entlang bis nach Wien. Aber langweilige Radwege standen definitiv nicht zur Auswahl. Auch war er offen für alles und wollte Menschen kennenlernen. So kehrte er überall ein, wo er die Möglichkeit hatte, war oftmals auf römischen Militärwegen unterwegs, durchquerte eiskalte Flüsse, fuhr auf hohen Bergen oder einfach in der wilden Natur, wo eigentlich keine richtigen Wege waren. Auch an Regentagen saß er nicht einfach rum, sondern machte stattdessen das Beste daraus wie eine beispielsweise Kanufahrt. „Nimm die interessante Variante“, lautet seine Devise und die setzte er auch komplett um. Sein Ziel, später sagen zu können, „JA, ich habe krasse Sachen erlebt!“, hat er erreicht, so viel steht fest!
Demuths‘ zweite Reise startete dort wo seine erste aufgehört hatte und ging durch Österreich, Ungarn und Rumänien, das alles auch mit seinem Bike und Rucksack. Auch hier waren langweilige Wege oder Autobahnen keine Option, stattdessen fuhr er lieber kilometerweit auf umgepflügten Ackern oder in Rumänien auf EU-Förderprojektwegen. In Rumänien waren die Menschen sehr nett und Demuth lernte ihre Lebenszustände besser kennen, über die er uns berichtete. Brunnen werden dort noch aktiv genutzt, Gasleitungen sind außerhalb der Häuser angebracht, Jobs bringen extrem wenig Geld ein und, und, und...
Herrn Demuths Vortrag und seine offene motivierte Art hat viele fasziniert und inspiriert. Außerdem konnte sicherlich jeder etwas von seinen Regeln und Lebensweisheiten mitnehmen. Die Erzählungen und Bilder aus Rumänien hinterließen bei dem Kurs einen schockierten Eindruck, dennoch ist es wichtig über all das zu reden! Auf die Abschlussfrage was die 3 krassesten Sachen seiner Reisen waren antwortete Ulrich Demuth:
- Die Lebensbedingungen in Rumänien zu sehen.
- Bei Regen in einem Schiffswrack zu sitzen.
- Die Überquerung eines 10m langen Dammes für die er 2h brauchte.
Emilia Kaden