Jugendliche gehen auf ältere Menschen zu: Projekt von Oberzent-Schule und Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl funktioniert. „Aufeinander zugehen“ heißt ein Projekt von Oberzent-Schule (OZS) und Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl, das vor der Corona-Pandemie von Gabriele Maurer (OZS) und Angela Scheil (Seniorenresidenz) ins Leben gerufen wurde. Jetzt wurde es neu aufgelegt. Intensive Vorbereitungsgespräche gab es dazu zwischen Geschäftsführer Philipp Vetter, Pflegedienstleiterin Anja Pförsich und Schulleiter Bernd Siefert.
Es geht um Respekt und Wertschätzung
Dieser zeigte sich erfreut über die dortige große Wertschätzung, die sich unter anderem darin zeigte, dass mehrere Mitarbeiter für das Projekt abgestellt wurden. Im ersten Schulhalbjahr geht Siefert mit seiner Religionsgruppe 10 jeden Freitag von 9.50 bis 11.20 Uhr zur Seniorenresidenz. Begleitet wird er durch die FSJ-Kraft Anna Schäfer. Im zweiten Halbjahr sind dann die Religruppe von Heidi Domack und der Ethikkurs von Erdogan Suna dran.

Vor Kurzem wurden gemeinsam mit den Senioren Äpfel gepflückt und geschält, Teig gerührt und Kuchen gebacken. Bei weiteren Treffen werden jahreszeitbezogene Themen angepackt. Dazu gehören neben Gesprächen auch Gartenarbeit, Natur und Tiere, Basteln oder Singen. Ziel des Projekts ist es, dass Bewohner und Jugendliche vom Umgang miteinander profitieren.
Die Schüler erhalten vor Ort einen Einblick in eine ganz andere Lebenswelt, mit der sie sich normalerweise nicht so einfach identifizieren können. „Sie lernen Lebenswege kennen“, betonte Siefert. Beide Gruppen machen die Erfahrung, dass niemand allein sein muss. Durch die Treffen entwickeln die Heranwachsenden Empathie für ältere Menschen. Sie hinterfragen deren Erfahrungen und Schicksale.
Sie erkennen außerdem, dass man Geduld braucht, weil Ältere vieles langsamer tun als sie selbst, vielleicht auch schlechter hören, und erfahren, dass Zeit für die Senioren nicht mehr eine so große Rolle spielt. Auf der anderen Seite freuen sich diese, wenn die Jugendlichen Zeit mit ihnen verbringen und mit ihnen reden. Diese erweitern ihr Verantwortungsbewusstsein, indem sie sich um die älteren Menschen kümmern.
Aus den Äußerungen der Schüler klang heraus, dass nach anfänglicher Überwindung alles gut klappte: „Mit einem komischen Gefühl hat es angefangen und mit einem guten aufgehört.“ Viele zeigten sich dankbar über die Erfahrungen. Sie nahmen mit, dass man mit den alten Menschen gut reden kann.