Am 04.04.22 bekam der Politik-& Wirtschafts-, sowie der Text-& Datenverarbeitungs-Kurs des 10. Jahrgangs, einen Einblick in das Leben des ehemaligen Diplomaten Friedhelm Fischer.
Der stellvertretende Schulleiter Marcel Fischer, welcher Sohn von Friedhelm Fischer ist, teilte zunächst einige Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugend mit, die er mit seinem Vater im Auswärtigen Dienst sammeln konnte.
Anschließend erklärte Herr Fischer uns, wie das Auswärtige Amt durch Bismarck entstand und vor allem klärte sich die Frage, was der Auswärtige Dienst überhaupt ist. Betrachtet man die Aufgabe eines Diplomaten zur heutigen Zeit, lässt sich grob sagen, dass der Fokus auf Auslandsarbeit und den politischen Zielen Deutschlands und der Welt liegt. Zusätzlich erklärte er, dass sich der Dienst in zwei Teile gliedern lässt: Den Botschaftern und den Konsulaten. Botschafter kümmern sich um die politische Arbeit und Wirtschaft im Ausland, während Konsulate als Verwaltungsbehörde dienen.
Um für einen Ausgleich zu sorgen und Krankheiten zu vermeiden, gibt es für einen Diplomaten die sogenannte „Rotation“, bei der sie, zusammen mit ihren Familien, alle vier Jahre in ein anderes Land versetzt werden. Friedhelm Fischer lebte so mit seiner Familie unter anderem in Den Haag, Moskau, Casablanca, Los Angeles, Bonn und Sydney. Marcel Fischer betonte, dass es vor allem für ihn als Kind sehr schwer gewesen sei, immer wieder neue Schulen zu besuchen und sich anderen Ländern anzupassen. Für ihn sei die Vorstellung schwierig gewesen, mehrere Jahre lang ein und das selbe Kinderzimmer zu haben. Die Familienbindung zu Verwandten in Deutschland litt in seinen Augen ebenfalls sehr unter der Entfernung.
Nach seinen Jahren als Diplomat arbeitete Friedhelm Fischer für einen kürzeren Zeitraum als Kurier in Mali, Kurdistan, dem Irak, Jemen, oder auch Istanbul, um anschließend in Pension zu gehen.
Friedhelm Fischer bereut seine Arbeit nicht, trotz teilweise schwerer Verhältnisse, und betont die Vielseitigkeit des Amtes. Er nahm in den Jahren viele Eindrücke mit und machte sich ein ganz neues Bild von Ländern, die eigentlich weniger angesehen zu sein scheinen. Könnte er, würde er den Weg jederzeit wieder gehen und auch Marcel Fischer möchte die damalige Zeit nicht missen.
Bericht: Franziska Schinkel und Pia Scior