Seit den Sommerferien wurde auf dem Freigelände am Bolzplatz am neuen Klettergerüst gewerkelt, sodass nun die Jugendlichen am Tag der offenen Tür, als pünktlich zur Eröffnung die Sonne rauskam, erste Kletterversuche unternehmen konnten.
Jürgen Neff als Vertreter des beauftragenden Odenwaldkreises durfte beim Durchschneiden des offiziellen Bandes zusammen mit den Zehntklässlern Maximilian von Au, Elias Eberhardt und Paul Bellut ran. Sie hatten in der fünften Klasse bei ihren damaligen Klassenlehrerinnen Isabell Willenbücher und Tanja Daub den Antrag bei der Schulleitung, zu dieser Zeit Bernhild Hofherr, eingereicht, dass sich die Schüler ein Klettergerüst wünschen.
In seiner Eröffnungsrede nahm Siefert auf das Leitbild der OZS Bezug. Er stellte den Anspruch als „die“ integrierte Gesamtschule für Oberzent und die Region heraus. Die Schule verstehe sich als Lern- und Lebensraum, in dem die individuelle und ganzheitliche Entwicklung der Kinder gefördert wird. „Wir richten unseren Blick auf ihre vielfältigen Begabungen“, betonte er. Die Schulgemeinde begegnet sich mit Respekt, Wertschätzung und Empathie. Er ging auf die zwei Grundbedürfnisse des Menschen nach Hirnforscher Gerald Hüther ein: Verbundenheit und Wachsen können. An der Oberzent-Schule können die Schüler (symbolisch durch das Klettergerüst) „über sich hinauswachsen“, postulierte er. „Let him go“ sangen zur musikalischen Begleitung bei der Einweihung Nina Ruf, Sina Müller, Anna-Lena Setzer und Ilayda Alagöz.
Die 350 Oberzent-Schüler präsentierten ihre in der Projektwoche erarbeiteten Themen den angehenden Fünftklässlern. „Helfen statt Zuschauen“, Tauchen, Fußball oder „Auf den Spuren von Scotland Yard“ hießen nur ein paar Beispiele. Die spanischen Tapas waren am Ende ebenso leergeputzt wie Waffeln oder Pizzabrötchen.
Die Konzentration der Angebote auf die Aula und die angrenzenden Räume bewährte sich, beobachtete Siefert. „Tolle Stimmung, tolle Atmosphäre“, bilanzierte er. Er hob das große Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Kollegen- und Schülerkreises hervor.
Beim Erasmus-Projekt gab’s eine Punktlandung. Die Teilnehmer der Polen-Reise trudelten genau rechtzeitig zum Abschlusstanz der fünften Klassen ein. Die vielen positiven Rückmeldungen beweisen Siefert zufolge, dass sich die OZS auf dem richtigen Weg befindet.
Viel Aufmerksamkeit zog die Ausstellung des Jahrgangs 9 unter dem Titel „Zeitzeugen des Nationalsozialismus“ auf sich. Die Jugendlichen hatten das KZ Buchenwald besichtigt und von dort viele Eindrücke mitgenommen, die sie auf verschiedene Stellwände projizierten. Thematisiert wurde auch das Schicksal des Beerfelder Juden Joseph Salomon, der 1937 im Konzentrationslager Dachau starb.